„Eine schrecklich nette Familie“ stellt die heile Comedywelt der „Bill Cosby Show“ oder „Familienbande“ auf den Kopf und stellt erstmals eine vollkommen unharmonische und kaputte Arbeiterfamilie in den Mittelpunkt.
Familienoberhaupt Al Bundy (Ed O’Neill) ist ein wegen seines Jobs verspotteter Schuhverkäufer, der die Tage verflucht, an denen er geboren wurde, heiratete und die Kinder zur Welt kamen. Seine arbeitslose Frau Peggy (Katey Sagal) vernachlässigt sämtliche hausfraulichen Pflichten, indem sie sich entweder im Fernsehen Talkshows ansieht oder ausgedehnte Shoppingtouren unternimmt. Tochter Kelly (Christina Applegate) hat die Intelligenz einer Scheibe Brot und geht nur zur Schule, um dort Jungs aufzureißen, und Sohn Bud (David Faustino) ist zwar eigentlich der klügste der Familie, hat aber trotz unzähliger Annäherungsversuche immer wieder Pech mit dem weiblichen Geschlecht.
Ihre Nachbarin, die brave Bankerin Marcy (Amanda Bearse), ist zunächst verheiratet mit Steve Rhoades (David Garrison), ebenfalls Banker. Obwohl beide glauben, die perfekte Ehe zu führen und den Bundys haushoch überlegen zu sein, sitzen sie immer wieder in deren Wohnzimmer, um sich von Peggy und Al mit altklugen Ratschlägen berieseln zu lassen. Im Laufe der Serie gelingt es Al immer mehr, den von seiner Frau verweichlichten Steve zu seinen Wurzeln als echter Mann zurückzuführen und ihn von seiner Frau zu entfremden. Marcy lässt sich schließlich von Steve scheiden und heiratet in Staffel 5 spontan den zwielichtigen Ex-CIA-Agenten Jefferson D’Arcy (Ted McGinley). Auch wenn sich die Bundys familienintern immer wieder wegen nicht zubereiteter Mahlzeiten, der Nichterfüllung ehelicher Pflichten oder Kellys rüpelhafter Lover in die Haare kriegen, so halten sie doch zusammen wie Pech und Schwefel, sobald sie von anderen angefeindet werden. Die Zuschauer verfallen diesen sympathischen Losern mit ihren derben Sprüchen und hirnlosen Albernheiten scharenweise und machen „Eine schrecklich nette Familie“ zur bahnbrechenden Hit-Comedy der frühen 90er Jahre. (Text: MM)